Bei herrlichem Sonnenschein hat Gregor noch eine kleine Fahrradtour auf dem Altmühltalradweg unternommen, bevor wir dann zu unserer längsten Etappe zum Edersee aufgebrochen sind. Zu unserer Überraschung haben wir dort zunächst überhaupt keinen freien Campingplatz gefunden. Das lag wohl daran, dass in den meisten Bundesländern bereits die Ferien begonnen haben. Durch Zufall hat es schließlich doch noch auf einem kleinen Stellplatz in Waldeck geklappt.
Eigentlich war unsere nächste Übernachtung in Prien am Chiemsee geplant. Da es schon die ganze Fahrt geregnet hatte und auch bei 14 Grad am Chiemsee keine Besserung in Sicht war, haben wir uns entschlossen, die Fahrt fortzusetzen und haben dann im wunderschönen Altmühltal unseren nächsten Stopp eingelegt. Diese Landschaft und die Stadt Eichstätt haben uns total überrascht. Es ist einfach traumhaft schön dort und es lässt sich auch viel unternehmen bzw. besichtigen. Zudem war Altstadtfest, welches wir natürlich auch besucht haben.
Heute wollten wir auf der Fahrt zum Millstädter See in Kärnten den auf der Hinreise aufgrund der gesperrten Autobahnabfahrt ausgefallenen Besuch der berühmten Höhlen in Postojna / Slowenien nachholen. Der Besucherandrang war jedoch so stark, dass man Wartezeiten für den Besuch erhielt. Diese war uns einfach zu lang, sodass wir uns entschlossen haben, direkt weiter nach Seeboden zu fahren. Wir waren hier zwar schon mal vor 35 Jahren. Nach den Erlebnissen in Kroatien konnten wir aber an diesem Ort nichts mehr finden und haben den Abend lieber im Wohnmobil verbracht.
Unsere letzten 4 Tage in Kroatien wollten wir einfach nur mal entspannen: keine täglichen Fahrten oder Besichtigungen. Der Campingplatz lag direkt am Meer in Punat auf der Insel Krk, meist sehr windig. Dennoch ist Punat ein sehr schöner Ort, der ausschließlich dem Tourismus geprägt ist. Auffällig ist auch ein großer Yachthafen. Mit dem Fahrrad ging's auch zweimal in die Inselhauptstadt Krk, die auch seinen Reiz hatte.
Entgegen dem total verregneten Besuch der Plitvicer Seen konnten wir den ähnlichen Nationalpark Krka heute bei herrlichem Sonnenschein besuchen. Unzählige, teilweise sehr mächtige Wasserfälle prägten den Weg durch diesen herrlichen Park. Etwas überflüssig war eine gut 2-stündige Bootsfahrt zur Insel Visovac, die ein Franziskaner-Kloster beheimatet, die eigentlich kein Highlight war. Einzig im Museum war das kleinste Buch der Welt in der Größe 3,5 x 3,5 cm (nein Millimeter) von Interesse. Es enthält das Vater Unser in 6 verschiedenen Sprachen.
Bevor es nach Kroatien zurück ging, besichtigten wir noch die Wasserfälle von Kravice, kurz vor der Grenze nach Kroatien. Es handelte sich im Gegensatz zu den Wasserfällen in den Plitvicer Seen nur um eine einzige Gruppe von Wasserfällen, aber sie waren ebenso beeindruckend. Am Nachmittag haben wir den Küstenort Sebinik besichtigt. Zunächst machte es den Eindruck, dass dieser Besuch überflüssig war, aber als wir die Altstadt gefunden hatten, war dies durchaus sehenswert. Auch hier wieder überall enge Gassen und alte Gebäude. Aber jede der besuchten Städte ist irgendwie anders.
Der heutige Weg führte uns auf einen Abstecher nach Bosnien und Herzegowina und zwar nach Mostar. Dort trafen wir auf eine orientalisch angehauchte Welt. Hauptziel war natürlich die berühmte Brücke. Ungewöhnlich war für uns auch eine ganz andere Souvenir-Welt. Überall waren in Mostar auch noch die Spuren des Krieges zu sehen, beispielsweise durch Einschusslöcher in den Hauswänden. Übernachtet haben wir in der Nähe von Blagaj, einer der größten Süßwasserquellen der Welt. Hier hatten wir die Gelegenheit, ein Derwisch-Haus zu besuchen. Auf dem Rückweg zeigte uns dann noch ein junger Bosnier am Beispiel seines eigenen Hauses, wie hier früher, aber auch heute noch gelebt wird. Für uns unvorstellbar beispielsweise die Sitzposition beim Essen mit der Eigenschaft, dass der Magen dadurch verkleinert wird und somit früher eine Sättigung eintritt.
Dubrovnik ist auf unserer Reise bisher das absolute Highlight. Nachdem wir uns die Altstadt gestern bereits etwas angesehen haben, haben wir heute bei brütend heißen Temperaturen die komplette Stadtmauer begangen. Total beeindruckend, was man hier bereits früher auf die Beine gestellt hat. Zum Abschluss des Tages unternahmen wir eine Panorama-Bootsfahrt und bekamen somit einen weiteren Eindruck von der Seeseite.
Auf dem Weg zu unserem südlichsten Ziel, der wunderschönen Stadt Dubrovnik wurden wir 2 x an der Grenze kontrolliert. Der Weg nach Dubrovnik führt nämlich durch ein kleines Stück Bosnien und Herzegowina. Der Campingplatz liegt auf einer Halbinsel. Bei der Erkundung der Umgebung wurden wir von einem Gewitter überrascht, obwohl vorher noch herrlichster Sonnenschein bei über 30 Grad war. Anschließend waren wir völlig durchnässt. Währenddessen konnten wir das Auslaufen eines der vielen im Hafen liegenden Kreuzfahrtschiffe beobachten. Abends ging es ein erstes Mal in die Altstadt von Dubrovnik. Es ist mit Sicherheit die bei weitem teuerste Stadt auf unserer Reise, zumindest was die Preise in der Altstadt angeht.
Heute ging's mit dem Bummelbus nach Split. Weil er an jeder denkbaren Haltestelle auf den 25 km Entfernung hielt, hat die Fahrt rund eine Stunde gedauert. In Split, der zweitgrößten Stadt Kroatiens, fallen neben dem lebhaften historischen Zentrum mit engen Gassen die pulsierende Uferpromenade auf. Natürlich gehörte auch der Besuch der Altersresidenz des Kaisers Dikletian (295 n.Chr.) zum Programm. Der einzigartige Palast ist noch sehr gut erhalten.
Abends ging es nochmal in die Altstadt von Trodir, das abends nochmal einen ganz anderen Flair verbreitete.
Trogir hat uns etwas überrascht. Eigentlich war es nur als Schlafstätte für unseren Besuch in Split geplant. Aber die Stadt hat einen ganz besonderen Charme. Das alte Stadtzentrum befindet sich auf einer Insel. Enge romantische Gassen führen zu den historischen Gebäuden und Plätzen. Dazu wunderschöne Strände und Häfen für unzählige Sportboote. Unser Campingplatz befindet sich auf einer weiteren Insel, die nur über das historische Zentrum zu erreichen ist und liegt direkt am Strand. Einziger Makel: die Einflugschneise des Flughafens Split.
Der Wind war tatsächlich verschwunden. Also konnte unsere Wandertour in Winnetous Heimat starten. Die Tour führte uns vorbei an zahlreichen Drehorten der Winnetou-Filme. Highlight war sicher der schwerliche Aufstieg zur 570 m hoch gelegenen Manita-Höhle. Die Tropfsteinhöhle mit zwei großen Sälen war gewaltiger als alles, was wir bislang an derartigen Höhlen gesehen haben. Auffällig war in der Schlucht auch die Vielzahl von Kletterern, die sich dort austobten.
Nach zwei Regentagen haben wir uns endlich wieder auf die Sonne gefreut. Als wir die Bergmassive überwunden hatten und uns immer mehr der Küstenstadt Zadar näherten, wurde unser Wunsch erhört. Zadar gilt mit seinen 80.000 Einwohnern als das Tor zu Dalmatien. Die auf einer Halbinsel gelegene Altstadt war total von Tourismus geprägt und ein Besuch wert. Anschließend ging es in die Heimat von Winnetou. Genauer gesagt, wurden dort die meisten seiner Filme gedreht. So konnten wir in der Nähe unseres Campingplatzes auch gleich das kleine Winnetou-Museum bewundern. Auffällig war hier der sehr starke Wind. Hoffentlich legt sich dieser morgen, wenn wir den nahegelegenen Nationalpark Paklenika erwandern wollen.
Den heutigen Tag haben wir uns anders vorgestellt. Das eigentliche Highlight unserer Reise verregnete von der ersten bis zur letzten Minute. Trotzdem war der Besuch im Nationalpark Plitvicer Seen atemberaubend. Unzählige Wasserfälle begleiteten uns auf dem 8-stündigen Rundgang incl. einer Bootsfahrt im Park. Dabei war kein Wasserfall wie der andere. Auch die weitere Landschaft war beeindruckend. Beachtlich dass trotz des Regens wahre Besucherscharen durch den Park wanderten. Insbesondere glaubte man, dort halb Asien vorzufinden. Wir schätzen, dass es locker mehr als 50 % asiatische Besucher waren.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, den Plitvicer Seen, haben wir in Hum, der kleinsten Stadt der Welt, einen Zwischenstopp eingelegt. Schon die letzten 6 km nach Hum waren das reinste Abenteuer. Die Fahrt auf der superengen und hügeligen Zufahrt waren mit dem Wohnmobil schon sehr anspruchsvoll. Auch wenn die Stadt mit nur 17 Einwohnern sehr, sehr klein ist, so ist sie doch eine Besichtigung wert. Beim abendlichen Spaziergang in der Umgebung des Camps Karona erhielten wir einen ersten Eindruck dieser einmaligen Landschaft. Der Tourismus war hier viel mehr ausgeprägt, als wir es zunächst angenommen hatten.
Unser heutiger Besuch galt der malerischen Kleinstadt Rovinj, ungefähr 30 km nördlichen von Pula, welche wir mit einem Fernbus in einer dreiviertel Stunde erreichten. Rovinj gilt als eine der schönsten Städte Kroatiens. Die pulsierende Uferpromenade und die romatische Altstadt bilden das Zentrum von Rovinj. Der Gang durch die engen Gassen mit den bunten und alten Fassaden war einmalig. Auffällig sind auch die vielen Segelbote in den Häfen rund um Rovinj.
Am heutigen Tage haben wir uns das antike Pula näher angesehen. Der Rundgang begann mit dem Triumpfbogen. Alte Fassaden zieren die Fußgängerzone. Beeindruckend war der große Markt mit der grünen Markthalle. Den größten Raum nimmt das Kastell im Zentrum der Altstadt ein mit einem herrlichen Ausblick auf den Hafen und die weitere Umgebung. Dominierend ist auch die Arena, die stark an das römische Kolosseum erinnert. Im weiteren Tagesverlauf haben wir die herrliche Umgebung des Campingplatzes mit dem Fahrrad erkundet und entdeckten dabei auch noch eine alte Burganlage.
Bis auf einen etwas längeren Unfall-Stau war die Fahrt in die Hauptstadt Istriens Pula ganz entspannt. Leider war die Abfahrt zur Höhle Postojna-Höhe in Slowenien aufgrund von Bauarbeiten gesperrt. Statt eines längeren Umweges haben wir uns entschlossen, hier auf dem Rückweg Stopp zu machen. Weiter ging es dann durch herrliche Landschaften nach Pula. Hier sind wir auf einer Halbinsel, die komplett vom Camping-Platz eingenommen wird, nicht besonders komfortabel, aber sehr idyllisch gelegen. Beim abendlichen Besuch in Pula hatte man dann den Eindruck, man sei in Rom. Morgen werden wir uns die Stadt noch genauer ansehen.
Eigentlich hatten wir uns auf eine schöne Erwanderung der Vintgar-Klamm gefreut und haben dafür eine insbesondere für Anette anstrengende Fahrradtour in Kauf genommen. Zu unserer Enttäuschung standen wir nach 100 Metern vor einer verschlossenen Tür. Dennoch konnten wir ein paar schöne Bilder der Vintgar machen.
Nachmittags haben wir eine kleine Insel auf dem See besucht. Highlight war dabei die Fahrt mit einem traditionellen Boot, der sog. Pletna, dass mit einer besonderen Stehrudertechnik angetrieben wird. Allerdings war die kurze Fahrt sehr teuer. Umso enttäuschter waren wir, dass auf der Insel mit der Kirche Maria Himmelfahrt weiteres Eintrittsgeld verlangt wurde.
Zum Abschluss des Tages sind wir noch zur Burg hochgestiegen, mussten allerdings zunächst davon ausgehen, dass wir die Burg aufgrund von Baumaßnahmen nicht betreten konnten. Zumindest vermittelten das die Hinweisschilder. Nach einer mutigen Erkundung des Geländes haben wir dann doch den richtigen Eingang gefunden und haben eine sehr schöne Burganlage vorgefunden mit einem fantastischen Ausblick auf den See und die Umgebung.
Heute ging es auf der Tauernautobahn durch Österreich mit seinen vielen Tunneln nach Slowenien. Etwa 40 km nach der Grenze befindet sich ein wunderschöner See namens Bled. Der Campingplatz liegt sehr schön und ruhig direkt am See. Die grüne Landschaft macht den Aufenthalt sehr angenehm. Eine erste Erkundungstour bestand aus einem 6 km langen Rundgang um den See. Leider regnete es abends wieder.
Der heutige Morgen begann sehr diesig. Er entwickelte sich bis zum frühen Nachmittag noch recht angenehm, bis sich in der Ferne Gewitter anmeldeten und es sich einregnete. Morgens fuhren wir mit dem Fahrrad zum Salzbergwerk Berchtesgaden. In zünftiger Bergmannskleidung ging es mit einer kleinen Lore rund 150 m unter Tage, von dort über eine Rutsche in das eigentliche Besucherbergwerk. Beeindruckend wie das berühmte Bad Reichenhaller Salz hier mit großem Aufwand gewonnen wird. Nach einer unterirdischen Bootsfahrt auf einem Sole-See brachte uns die Lorenbahn wieder nach oben. Leider durften wir im Bergwerk nicht fotografieren.
Als sich nachmittag die Gewitter meldeten, haben wir uns trotzdem zu einer Bootsfahrt auf den Königssee getraut. Natürlich gehörte das berühmte Trompetenecho und ein Besuch in Bartholomä mit dem markanten Kirchlein dazu.
Die Fahrt dauert mit dem Wohnmobil auf deutschen Straßen doch etwas länger als wir geplant hatten. Aber letztlich sind wir gut durch- und am Königssee angekommen. Leider zieht gerade ein Gewitter auf, sodass wir den heutigen Tag nur noch für einen kurzen Spaziergang zum Königssee nutzen können.
Ursprünglich wollten wir bereits gestern unsere große Rundtour nach Kroatien starten. Diesen Plan haben wir aus verschiedenen Gründen fallen lassen und sind erst heute gestartet. Dafür werden wir in nur 2 Etappen zum Königssee fahren und holen damit den Tag locker wieder auf. Das sind somit mit täglich 440 km auch unsere längsten Etappen. Unser erstes Übernachtungsziel lautete nun Würzburg, eine sehr schöne alte Stadt, die wir uns in Teilen abends auch noch angesehen haben. Recht beeindruckend war bei unserer Besichtigungstour die Residenz, ein riesiges Prunkgebäude mit einer noch größeren Park-Anlage. Auf unserem Rückweg sind wir über eine alte Mainbrücke gegangen und waren verwundert über die Vielzahl von Leuten mit einem Glas Weißwein auf dieser Brücke. Wir haben dann herausgefunden, dass es sich um einen Brücken-Schoppen handelt, der täglich bei gutem Wetter die Leute auf die Brücke zieht. Da wir keinen Campingplatz gebucht hatten und der erste angesteuerte Platz belegt war, haben wir auf einem sehr ruhigen Parkplatz innerhalb eines Sportgeländes übernachtet.