An unserem letzten Tag in Neapel haben wir nochmal einen Spaziergang durch Neapel unternommen und sind dabei u.a. auf den Cimetero Delle Fontanelle gestoßen. Auf diesem ungewöhnlichen Friedhof werden die Gebeine und Schädel der Toten in riesigen unterirdischen Gewölben gestapelt und für jedermann sichtbar aufbewahrt. Dieser Besuch hat zweifellos den größten Eindruck auf unserer Reise hinterlassen.
Den Abschluss des Rundgangs bildete der Besuch eines Foltermuseums. Einfach unvorstellbar, mit welchen Foltermethoden es früher gab.
Fazit unserer Reise: Neapel ist laut, laut und nochmal laut. Nichts für einen Erholungsurlaub, aber überaus interessant. Leider hat die Zeit nicht gereicht, alle geplanten Ziele anzufahren. Neapel war auf jeden Fall eine Reise wert.
Heute haben wir mit dem Zug einen Abstecher nach Sorrento unternommen, ein wirklich wunderschönes kleines Städtchen. Als wir am Bahnhof ankamen, dachten wir zunächst, wo wir den hier gelandet sind. Nichts deutete auf ein touristisches Leben hin. Das änderte sich aber, als wir die langen Schlangen vor den Rundreise-Bussen sahen, was uns davon abhielt, sich hier auch für eine Rundreise an die Amalfi-Küste anzustellen.
Stattdessen sind wir durch die belebten, engen Gassen geschlendert. Unzählige Souvenir-Geschäfte und Restaurationsbetriebe reihten sich aneinander. Es wurde sofort sichtbar, warum diese Stadt auch die Stadt der Limonen genannt wird. Es gibt scheinbar wenig, was die nicht aus Limonen herstellen. Alles ist in ein farbenfrohes Gelb getüncht. Hier ist auch alles viel ruhiger und sauberer als in Neapel. Im Nachhinein hätten wir uns lieber diese Stadt als Ausgangspunkt für unsere Ausflüge ausgesucht, denn auch von hieraus sind alle besuchten Orte problemlos erreichbar.
Die Schiffsanreise nach Capri verlief deutlich ruhiger als die nach Ischia, wenngleich es für eine Dame, die in der Nähe saß, doch zuviel war. Dafür war die Insel ein Gedicht. Es begann mit einer traumhaften 2-stündigen Bootstour um die Insel. Der Höhepunkt sollte eigentlich der Besuch der berühmten blauen Grotte sein. Diese war allerdings aufgrund des hohen Wasserstandes und unruhigen Wellenganges heute gesperrt. Dennoch ist der Bootsführer mit uns in eine andere Grotte gefahren, sodass wir wenigstens ein ähnliches blaues Wasser bewundern konnten.
Nach dem Besuch der völlig überfüllten Inselhauptstadt haben wir uns zu einer kurzen Wanderung durch die Insel aufgemacht und konnten so einige Sachen bewundern, die wir vorher vom Wasser aus gesehen hatten. Der Rundgang endete in einer sündhaft teuren Einkaufsstraße. Es ist ja auch die Insel der High Society. Auf der Rückfahrt nach Neapel wurde es musikalisch. Eine musikalische Reisegruppe präsentierte Ihr Können, wobei insbesondere ein Tenor sein herausragendes Können zeigte.
Heute hat sich Anette eine Auszeit genommen, also ging's alleine rauf zum Vesuv. Von der Bushaltestelle waren es noch ca. 1.500 m bis zum Krater. Bis dahin hatten wir eine fantastische Weitsicht, aber dann zogen da oben doch einige Wolkenschwaden durch. Jetzt ging es zu Fuß hoch, leider mit einer Unzahl von Besuchern. Naja, ich war ja auch einer. Zu meiner Überraschung stiegen am Rande des Kraters noch übel riechende Schwefeldämpfe hoch. Auch die Größe des Kraters war recht beeindruckend, wenngleich alles ganz anders aussah, als die bisherigen Vulkane, die wir gesehen haben.
Die Spaziergänge durch die historische Altstadt sind nach wie vor spannend und man findet immer wieder neue Plätze und schöne Ansichten. Man glaubt gar nicht, wieviel Kirchen es hier gibt. So hat es fast den Eindruck, jedes 3. oder 4. Gebäude ist eine Kirche, oft von außen nicht erkennbar. Es ist doch tatsächlich auch eine Kirche direkt vor unserem Eingang, ohne das wir das zunächst erkannt hatten.
Die Überfahrt von Neapel nach Ischia mit einem Katamaran forderte uns schon mal alles ab. Sehr schlechte "Straßenlage" und Unwohlbefinden bei der Prima Bella. Dafür hatten wir zunächst endlich wieder herrlichen Sonnenschein in Ischia Porto, dem Beginn unserer Rundreise mit meist völlig überfüllten Bussen. Da die Zeit für einen Tagesbesuch viel zu knapp war, konnten wir nur wenige Attraktionen anfahren. Besonders beeindruckend war dabei zum Schluss des Ausflugs das Castello Aragonese auf einer kleinen Insel, die aber über eine "Brücke" zu Fuß erreicht werden konnte. Der Schrittzähler wies am Tagesende fast 32.000 Schritte auf. Das muss man nicht jeden Tag haben.
Nachdem wir die Einkaufsstraße Via Toledo und die Galleria Umberto 1, einer Einkaufspassage aus dem 19. Jh. flüchtig besucht hatten, begaben wir uns bei strömenden Regen auf die Suche nach der Seilbahnstation zum Castel S. Elmo, die wir dann schließlich auch gefunden hatten. Neben der bemerkenswerten Statue "Donna di Anette" beeindruckte das Castel S. Elmo insbesondere durch seine Größe und einem hervorragenden Rundumblick über Neapel und Umland. Leider trübte das schlechte Wetter den sonst sicherlich fantastischen Blick. Im Castel durften wir auch eine sehr schöne Kunstausstellung besichtigen mit Werken aus den ersten 20 - 30 Jahren des letzten Jahrhunderts, für damalige Verhältnisse sicherlich sehr modern.
Noch besser gefiel uns das direkt daneben liegende ehemalige Kloster Certosa di San Martino mit einem prächtigen Innenhof und einem wirklich tollen Museum.
Es regnet! Den ganzen Tag! Da schauen wir uns dann mal Neapels Unterwelt an. Unter Neapel befindet sich ein Katakombensystem von über 100 km Länge. Ein kleines Stück der Napoli Sotterranea durften wir heute morgen besichtigen. Früher wurde hier das Baumaterial (Tuffstein) für den Bau der Häuser abgebaut. In der römischen Zeit wurde ein gewaltiges System an unterirdischen Zisternen und Wasserleitungen geschaffen. Im Zweiten Weltkrieg haben die Neapolitaner hier Unterschlupf gesucht. Leute mit Platzangst dürften sich hier aber nicht so wohl fühlen. Schließlich ging es mit Kerzen ausgestattet durch sehr, sehr enge Gänge. Gut, dass wir das nicht vorher wussten.
Das archäologische Nationalmuseum, die wir am Nachmittag besucht haben, besitzt die am besten bestückte Antiksammlung der Welt. Wir hatten in sofern Glück, dass der Eintritt an diesem Tag frei war, führte aber auch aufgrund des regnerischen Wetters zu einer wahren Menschenansammlung in dem weitläufigen Museum, die es mühsam machte, tolle Fotos zu schießen.
Heute stand ein strapaziöser Besuch der antiken Ausgrabungsstätte Pompeji auf dem Programm. Die riesigen Besucherströme verlieren sich fast auf dem riesigen Areal. In den 5 Stunden Aufenthalt haben wir nicht annähernd alles gesehen. Viele Gebäude waren auch nicht für die Besichtigung freigegeben, oft wegen immer noch laufender Restaurierungsarbeiten. Jedenfalls war alles sehr interessant und auf jeden Fall besuchenswert.
Als wir am Abend die Chiesa Gesù Nuovo besucht haben, sind wir aus dem Staunen nicht herausgekommen. Eine Kirche mit derartigem Prunk und Protz haben wir noch nicht gesehen, auch nicht in Rom. Leider war dann die Öffnungszeit vorbei, aber die schauen wir uns noch genauer an. Dabei ist die Kirche von außen gar nicht als solche zu erkennen.
Unser erster Spaziergang führte uns heute raus aus der historischen Altstadt in Richtung Hafen. Schon beeindruckend die riesigen Kreuzfahrschiffe, wie z.B. die Oasis of the Seas mit ihren 6.300 Passagieren. Von hieraus starten auch die Fährschiffe, die uns in den nächsten Tagen noch Capri und Ischia bringen werden. Für uns stand heute die Besichtigung von zwei Kastell-Anlagen auf dem Programm, nämlich das Castel Nuovo und das Castel dell'Ovo. 10 km für eine Eröffnungstour waren schon heftig.
Die Nachmittagstour führte uns dann in die historische Altstadt. Dazu gehörte ein Besuch des gigantischen Doms. Schon beeindruckend, dass selbst die seitlichen Anbauten größer und pompöser waren als die meisten deutschen Kirchen. Ebenso beeindruckend, wenn auch total kitschig war die Krippenstraße. Hier werden das ganze Jahr über Krippen, Figuren usw. gebaut und verkauft. Aber ein Besuch ist immer lohnend. Abends ist hier überall was los, was aber überwiegend an den vielen Studenten liegt. Schließlich sind wir auf einer Wahlkampfveranstaltung für das Europäische Parlament gelandet. Interessanter war jedoch die Darbietung des neapolitanischen Tarantella-Tanzes, bei dem sich die Paare auf beeindruckender Weise harmonisch und aufeinander abgestimmt bewegten und sich dennoch nicht berührten, von einigen bewussten akrobatischen Ausnahmen abgesehen,
Nach nur 1 1/2 Stunden Flug sind wir in Neapel gelandet. Nach der halbstündigen Taxi-Fahrt zu unserem Quartier wissen wir auch, warum wir kein Auto gemietet haben: eng, laut, Krach, Chaos und alles völlig undurchsichtig. Aber wir sind angekommen und haben unsere Loftwohnung in einem sehr alten Gebäude bezogen. Na ja, es geht so. Übrigens: Nix mit 4. Etage. Keiner hat uns gesagt, dass jede Etage aus 2 Stockwerken besteht. Und das sind nun mal locker 125 Stufen rauf und wieder runter, ohne Fahrstuhl! Da werden wir ganz schön fit sein, wenn's wieder nach Hause geht. Wir sind übrigens mitten in der historischen Altstadt untergebracht. Richtig was los hier. Die Universität ist gleich nebenan, was für die vielen jungen Leute in den Straßen sorgt. Ganz ungezwungen wird auf den Straßen Bier und Spritz getrunken und sich unterhalten.